Liebe Leser,
der Bericht der Schulinspektion 2016 unterstreicht die Stärken und Schwächen der Schule. Dieser Bericht beruht wesentlich auf den Beobachtungen des Inspektions-Teams an drei Tagen im Dezember 2015. Kolleginnen und Kollegen wurden im Unterricht besucht, Dokumente wurden gesichtet und Interviews durchgeführt.
Trotz dieser intensiven Auseinandersetzung mit der Schule ist der Bericht nur ein “Snapshot” und sicher keine abschließende Analyse. Allein die Tatsache, dass wir sowohl eine Amerikanische- als auch eine Deutsche Schule (mit zwei Curricula, zwei Abschlüssen…) sind, ist eine besondere Herausforderung für eine Bewertung der geleisteten Arbeit.
Einzelne Fachbereiche haben darauf hingewiesen, dass sie sich im Bericht nicht ausreichend wahrgenommen fühlen, dass wichtige Teile des Programms der Schule nicht im Bericht auftauchen.
Zum Thema “(…) vereinbarter und akzeptierte Entwicklungsschwerpunkte und Ableitung geeigneter Maßnahmen im Rahmen eines Schulprogramms” (Bericht zur Inspektion, S. 4) wäre anzumerken, dass das Kollegium seit Jahren die Entwicklung der Differenzierung im Unterricht als wesentliche Aufgabe betreibt. Außerdem stand die zunehmende Einbeziehung “Neuer Medien” im Focus der Unterrichtsentwicklung. Der von der Schulleitung erarbeitet Entwicklungsplan (Strategic Planning 2020) wurde in der Schulkonferenz und im ED sowie im Parent Council vorgestellt.
Die bewusste systematische Sprach- und Kommunikationsförderung – ein weiterer Entwicklungsbedarf – wird in vielen Bereichen der Schule sehr ernst genommen: Peer-Mediator, Student Council, BERMUN, Präsentationen im Unterricht, Aufsatzerziehung und das Schreiben von Essays z.B. Nicht nur in den 5./6. Klassen geht es regelmäßig um die “Frage der Woche” und ihre Beantwortung, um “Pro und Contra” Diskussionen etc.. Eine zusätzliche Förderung von Schülern mit Förderbedarf findet im Leseladen und im Reading Lab statt, HS Schüler diskutieren mit Politikern, Schriftstellern und Wissenschaftlern.
Im Mathematikunterricht wird verstärkt der Schwerpunkt auf die Verbalisierung eines Lösungsweg (statt auf die Lösung an sich) gesetzt. Die KollegInnen bemühen sich – das wird in unseren Unterrichtsbesuchen deutlich- sehr wohl darum, unsere Schüler zu befähigen, sich gegenseitig Sachverhalte zu erklären (Turn & Talk), Gedanken zu formulieren und Lösungsansätze zu präsentieren.
Auch der Hinweis auf problemorientiertes Lernen bedarf des Kommentars. BERMUN und ODYSSEY OF THE MIND sind ohne problemlösendes Vorgehen nicht denkbar. Die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler in der Schulkonferenz und im ED, die Herausforderungen im Rahmen der DRAMA KLASSEN und die Lösung komplexer Teamaufgaben im Musik- und Sportbereich wären ebenfalls zu nennen.
Von Unterrichtsbesuchen im Fach Mathematik wissen wir, dass einige KollegInnen ihre SchülerInnen regelmäßig mit “Forscheraufgaben” herausfordern, in denen es ganz konkret darum geht, Lösungsansätze zu Problemen, die sich an Alltagssituationen orientieren, herauszustellen und diese anschließend der Klasse zu präsentieren. Zahlreiche Projekte -oft in Gruppenarbeit-, die genau auf diese Kompetenz abzielen, zeugen ebenso davon, dass die Ausbildung des Problemlösens unseren Lehrkräften im Unterricht wichtig ist.
Alle diese Aktivitäten sind vielleicht in drei Tagen nicht zu beobachten, sie finden aber statt.Trotzdem, wir sind dem Inspektionsteam dankbar für das kritische Feedback. Wir nehmen die geäußerte Kritik sehr ernst und wir werden uns den gemachten Hinweisen für eine Weiterentwicklung stellen.
Reinhard Roth
(Geschäftsführender Schulleiter)Link zum pdf:
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