„Chemie ist, wenn es knallt und stinkt“ – diese typisch deutsche Aussage ist nur die halbe Wahrheit.
Ab der 7. Klasse Chemie wendet unsere Schule die Wissenschaft „Chemie“ für ein Halbjahr (zwei Stunden pro Woche) auf reale Lebenssituationen an. Dazu gehört das Verständnis von Kohlenstoffdioxid, seine Entstehung und seine Auswirkungen auf die Umwelt, einschließlich der Frage, wie man den Anstieg des Kohlenstoffdioxidgehalts in unserer Atmosphäre verhindern kann. Wasser ist ebenfalls ein wichtiges Thema in der 7. Klasse. Dabei geht es u.a. um die Bedeutung von Wasser und den sparsamen Umgang mit Wasser.
In der 8.Klasse lernen die Schüler:innen das Periodensystem der Elemente kennen und wie es genutzt werden kann; weiterhin wird Rutherfords Experiment und dessen Bedeutung betrachtet und das Verständnis für wissenschaftlich bedeutsame Entdeckungen geschärft, ebenso wird die Lewis-Schreibweise als ein wichtiger Baustein der chemischen Fachsprache geschult. Der abschließende Themenblock befasst sich mit dem Thema Metalle – deren Eigenschaften, Verwendung und Bedeutung.
Später in der 9. Klasse, wenn Säuren und Basen untersucht werden, geht es auch darum, die Chemie auf das wirkliche Leben anzuwenden. Wie kann es zum Beispiel sein, dass Rotkohl seine Farbe in Blau ändert, oder warum nehmen Sportler nach dem Laufen Magnesiumtabletten ein? Im Anschluss daran wird mit der organischen Chemie begonnen: Kohlenwasserstoffe (Alkane) und spezifische Vertreter werden betrachtet.
Die 10. Klasse ist das Jahr der organischen Chemie: Alkanole (Alkohole), Alkanale (Aldehyde), Alkansäuren (Carbonsäuren) sowie Ester werden vorgestellt und untersucht.
In der 8. bis 10. Klasse kann der Chemieunterricht zwei Stunden pro Woche für ein Schuljahr erfolgen oder er wird in epochaler Form angeboten, d.h. vier Stunden pro Woche für ein Halbjahr. Es wird darauf geachtet, dass der Unterricht möglichst häufig in einem Laborraum stattfindet, so dass Versuche und Experimente durchgeführt werden können.
Neben der Durchführung von Laborarbeit werden auch andere Unterrichtsformen angeboten: forschendes Handeln, selbstorganisiertes Lernen und problemorientiertes Lernen (z.B. zur Vorbereitung auf die MSA-Präsentation in Klasse 10).
Zu den fächerübergreifenden Angeboten gehören die „Biologie-Chemie-Wahlpflichtkurse“ in der 9. und 10. Klasse, die die Möglichkeit bieten, die Inhalte nach den Interessen der Schüler zu gestalten. Diese Kurse bieten die Möglichkeit, die Verknüpfungen zwischen den Naturwissenschaften herzustellen. Die praktische Arbeit und das Erlernen und Anwenden verschiedener Methoden, z.B. der Portfolioarbeit, Entwickeln und Überprüfen von Hypothesen, etc., stehen dabei im Vordergrund. Kleine Klassen ermöglichen eine entspannte Arbeitsatmosphäre und einen individuellen Arbeitsprozess. Die Schüler:innen arbeiten an Projekten wie „Vom Schaf zum Pullover“, „Bionik – von der Natur lernen“, „Kleine Teilchen ganz groß – Vor- und Nachteile der Nanotechnologie“ usw. In den zweistündigen Science Lab-Kursen (8. bis 10.Klasse) wird der Schwerpunkt auf naturwissenschaftliche Arbeitsweisen, wie z.B. Entwicklung von Versuchsaufbauten, Experimentieren, fundierte Recherchearbeit, etc. gelegt. Je nach Lehrkraft kann der Fokus auf Biologie oder Chemie gelegt werden.
In der Oberstufe wird Chemie sowohl als Grundkurs als auch als Leistungskurs angeboten. In der Oberstufe findet in der 11. oder 12. Klasse der AP-Chemistry-Kurs statt.
„Der einfachste Versuch, den man selbst gemacht hat, ist besser als der schönste, den man nur sieht.“ (Michael Faraday 1791-1867)